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M/macht Wissen Verantwortung?

oder: Was hat ein Fernsehquiz mit der Challenger-Katastrophe zu tun.

In der der Folge vom 6.9.2008 von "Das Quiz" mit Jörg Pilawa bestand ein Kandidatenduo aus einem Vorgesetzten mit seiner Mitarbeiterin. Bei einer forgeschrittenen (mehrere Tausend Euro) Frage hatte der Chef eine der drei falschen Antwortoptionen gewählt. Im zweiten Schritt hat der jeweils andere Kandidat, bei dieser Frage, die Mitarbeiterin, die Möglichkeit, die Antwort über ein "Veto" zu korrigieren. Sie führte aus, dass sie  den zentralen Begriff (Raglan 1,2) in der Frage  kannte und sogar dem richtigen Zusammenhang (Schnitte bzw. Häkeln) zuordnen konnte. Das war, wie Pilawa anmerkte, wohl mehr, als die allermeisten Zuschauer zu Wege gebracht hätten.

Trotzdem haderte sie, was Pilawa schließlich zu der sehr direkten Frage veranlasste: "Wo ist denn eigentlich ihr Problem?" Die Antwort kam, verglichem mit dem vorherigen hadern prompt: "Ich widerspreche doch nicht meinem Chef!".

Rund eine Stunde später lief auf einem anderen Programm ein Dokumentarfilm über die Hintergründe der Challenger-"Katastrophe".

Challenger - Countdown einer Katastrophe

(Grossbritannien, 2006, 100mn)

Gibt es überhaupt technisches Versagen? Wenn doch Technik von Menschen gestaltet wird?

Übrigens, in Fall der Raumfähre hatten verschiedene Ingenieure mit Wissen und Verantwortungsgefühl, oder sollte man besser sagen, Rückgrat, laut widersprochen. Die eigentliche Katastrophe ist wohl eigentlich eine der Verteilung von Macht in Organisationen.

"Take off your engineering hat and put on your management hat." (Anweisung des Senior Executives J. Mason an den Vice President Engineering des Engineerings B. Lund nach Aussagen von Kilminster und Boisjoly) (3)

Also sinngemäß: Denk nicht daran, dass Deine kompetentesten Ingenieure mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass Menschen sterben werden, sondern: denk an die Kohle (Folgeaufträge)

 

unbedingt lesen: Feynman Buch (posthum, 1988)

  • Mr. Feynman goes to Washington: Investigation on the Reliability of the Shuttle (Appendix F: p. 220 ff.)
  • On the January morning the shuttle took off, it was 13° C (24°F) cooler than at any previous launch. (4)

"For a successful technology, reality must take precedence over public relations, for nature cannot be fooled." (Richard Feynman)

s.a. http://science.ksc.nasa.gov/shuttle/missions/51-l/docs/rogers-commission/Appendix-F.txt

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